Der Ratschlag eines Gemobbten

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Als ich am Ende war, hat mir DAS sehr geholfen!
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Kommentare: 2
  • #1

    moonraker (Mittwoch, 28 November 2012 20:09)

    Resümee eines Gemobbten

    Beim klassischen Firmenmobbing kommen nach meiner Beobachtung meist 3 Dinge zusammen (unglückliche Verkettung von Zufällen):
    - der Mobber, der es (meist bereits in der Kindheit) als erfolgreiche Methode erlernte, wie man mit geringen Mitteln eine große Wirkung erzielen kann und der sich dann daran ergötzt, vglb. einem Schläger, der nochmal nachtritt, obwohl das Opfer schon am Boden liegt und sich nicht mehr wehrt (man sollte nicht zw. leicht nachweisbarer körperl. Gewalt und schwer nachweisbarer psych. Gewalt unterscheiden!),
    - der Gemobbte, der nicht mit der nötigen Stabilität und Wehrvermögen ins Leben entlassen wurde, die die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse nun mal leider erfordern (Haifischbecken)
    - und - beim genaueren Hinsehen - schwache Führungspersönlichkeiten/Vorgesetzte/Ansprechpartner.
    Diese letzte Gruppe richtet einen gewaltigen Schaden an, weil genau sie eigentlich verpflichtet wären, Mobbing zu verhindern. Sie können/wollen/schaffen es aber nicht! Weil ihnen Wissen, Intuition und Erfahrung fehlen. Die Gründe sind vielfältig, sie zu entschlüsseln, ändern dann nichts mehr an den traurigen Realitäten, der kritische Punkt ist längst unumkehrbar überschritten. Werden sie auf Missstände/Versäumnisse aufmerksam gemacht, rudern sie auffallend hilflos herum, verstecken sich hinter rhetorischen Tricks oder blocken gleich ab, es ist nur noch peinlich, zum fremdschämen. Ich bin überzeugt, die würden lieber die ganze Firma draufgehen lassen, als sich mal an die eigene Nase zu fassen (Selbstschutz).
    Was also tun, was raten?
    Strukturen gehen immer von der Spitze aus. Das hab ich in allen Betrieben bestätigt bekommen. D.h., wenn ein mieses Betriebsklima herrscht, hohe Fluktuation, Mobbing, rüder Umgangston, allgemeine Verwahrlosung, Gewalt, Diebstahl oder andere Auswüchse den Alltag vergiften, dann sollte man sich fragen, wer hat denn diese Leute, vom Gebietsleiter, Abteilungsleiter, bis runter zum Hilfsarbeiter, eigentlich ausgesucht und eingestellt? Man erkennt ein typisches Muster!
    Kurz, an den Strukturen (liebgewonnene Bequemlichkeiten) wird man nichts ändern können, weil nahezu jeder an seinem Posten klebt (und verbissen die Tage bis zur Rente zählt). Und Zivilcourage ist heutzutage extrem rar geworden, da sollte man nie drauf spekulieren. Selbst wenn durch ein Wunder neue Einsichten und Verhältnisse urplötzlich einkehren würden, bliebe noch der anschließende Spießrutenlauf, letztendlich bleibt für immer etwas am Gemobbten hängen.
    Insofern würde ich pauschal jedem Opfer raten, sobald deutliche Warnsignale in Richtung Mobbing kommen (dieses Wort dann auch benutzen!), wenn es die Umstände irgendwie erlauben, das Weite zu suchen, solchen „Arbeitgebern“ braucht man nicht nachzutrauern, schade um den guten Willen, die Gesundheit und die Zeit!

  • #2

    SHG Mobbing (Donnerstag, 29 November 2012 01:58)

    Hallo Moonraker!
    1000 Dank für den allerersten Kommentar ;) auf diesem Blog! Das ist das Traurige am Mobbing. Wenn man das Pech hat, gemobbt zu werden, kann man einpacken. 80 % der Mobbingfälle gehen so zu Ende. Und 20 % suizidieren sich. Deshalb ist Mobbing so gefürchtet. Weil die Spirale so ununterbrechbar zu sein scheint. Das Weite zu suchen... ist angesichts der Tatsache, dass man seine Existenz verliert, nebst der Gesundheit & allem anderen, oft eben deshalb der letzte Weg, weil a) das Unrecht dermaßen gesiegt hat, dass es kaum aushaltbar ist, und b) weil man schlicht nicht weiß, wie man ohne Job finanziell überleben soll. Insbesondere bei Mobbingbetroffenen, die über 40 Jahre alt sind (und das sind lt. Leymann die Überzahl), stellt sich die Frage, wer bei der heutigen Arbeitsmarktsituation noch eine neue Stelle finde. Und zusätzlich: Wenn man 10-20 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet hat (hätte), sind die Qualifikationen schon dermaßen spezifisch auf diesen Bereich, dass man am allgemeinen Arbeitsmarkt für übrige Tätigkeiten recht defizitär erscheint. Somit bleibt als "Ausweg" die Pension, die im Falle von Krankheit in dem Alter äußerst niedrig ist, die Arbeitlosigkeit und der Notstand, oder reiche Verwandte... Ganz abgesehen von der traumatischen Wunde, dass jemand dein Leben niedergerissen hat, und in Ruhe an seinem Schreibtisch sitzt, vereint mit den Führungskräften, die dies zugelassen haben...